FAQ

Sie wollen den Befund Ihres Abstrichs genauer verstehen oder mehr über Dysplasien und deren Behandlung erfahren? Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.

    Humanes Papilomavirus (HPV)

    • Wie verläuft eine HPV-Infektion?

      Dysplasien werden in der Regel durch eine Virusinfektion mit dem humanen Papillomavirus (HPV) verursacht. Diese Infektion kommt sehr häufig vor und wird durch Sexualkontakte übertragen. Eine HPV Infektion betrifft Frauen und Männer gleichermaßen. Das Lebenszeitrisiko für einen Viruskontakt beträgt etwa 80 Prozent, das heißt, dass die meisten Menschen in ihrem Leben eine HPV-Infektion bekommen werden.

      Bei einer Erstinfektion sind die Aussichten hoch, dass das körpereigene Immunsystem die Viren von alleine beseitigt. Das kann jedoch zwei bis drei Jahre dauern. Erst wenn die Infektion über mehrere Jahre bestehen bleibt, kann sich eine Gewebeveränderung, eine sogenannte Dysplasie, entwickeln.

    • Wie unterscheiden sich die verschiedenen HPV-Virustypen?

      Es gibt mehr als 180 verschiedene Typen von humanen Papillomaviren. Sie werden unterteilt in Hochrisiko-Typen (high risk, HR) und Niedrigrisiko-Typen (low risk, LR). In der Regel sind nur die Hochrisiko-Typen für die Entstehung von Dysplasien verantwortlich. Bei einem HPV-Test wird auf 14 verschiedene HR-Typen getestet. Die Virustypen 16 und 18 gelten als besonders gefährlich, da sie in 70 Prozent der Fälle bei Patientinnen mit Gebärmutterhalskrebs gefunden werden. Aber auch bei einer Infektion mit diesen beiden Typen ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie von alleine wieder verschwinden.

      Die Niedrigrisiko-Typen (in der Regel HPV 6 und 11) können gutartige Genitalwarzen hervorrufen. Falls diese nicht von alleine abheilen, lassen sie sich entweder medikamentös behandeln oder mit einem Laser abtragen.

    Dysplasie

    • Was ist eine Dysplasie?

      Ganz allgemein versteht man unter einer Dysplasie eine Veränderung von Zellen, Gewebe oder Organen. In der Gynäkologie steht der Begriff Dysplasie für Veränderungen der Hautoberfläche, die sich am Gebärmutterhals befinden. In selteneren Fällen können Dysplasien auch an anderen Stellen wie Scheide, Vulva oder im Analbereich vorkommen. Diese Veränderungen werden in fast allen Fällen durch eine Infektion mit humanen Papillomaviren, kurz HPV, verursacht.

      Wichtig: Eine Dysplasie kann sich, in Abhängigkeit vom Schweregrad, häufig wieder von alleine zurückbilden.

    • Gibt es Faktoren, die das Risiko für die Entwicklung einer Dysplasie erhöhen?

      Die Infektion mit humanen Papillomaviren (HPV) ist die Ursache für die Entstehung einer Dysplasie. Es gibt Risikofaktoren, die das Fortbestehen der HPV-Infektion begünstigen und somit die Entstehung einer Gewebeveränderung zusätzlich fördern. Hierunter zählt in erster Linie das Rauchen, wobei sich das Risiko bei stärkerem Rauchen auch stärker erhöht.

      Weitere Risikofaktoren sind ein geschwächtes Immunsystem (etwa durch Einnahme von Medikamenten, die das Immunsystem schwächen, Erkrankungen wie HIV oder nach einer Transplantation) sowie zusätzliche Infektionen im Genitalbereich, zum Beispiel durch Clamydien.

    • Dysplasie und Schwangerschaft – Was muss ich beachten?

      Haben Sie einen auffälligen Pap-Befund, sollte dieser während der Schwangerschaft genauso in der Dysplasiesprechstunde abgeklärt werden wie bei nicht-schwangeren Frauen. Die Untersuchung des Gebärmutterhalses mit dem Kolposkop sowie die Entnahme einer Gewebeprobe sind für die Schwangere und das Ungeborene ungefährlich. Wir empfehlen der Patientin, sich nach der Untersuchung für den Rest des Tages körperlich zu schonen. Eine Gewebeprobe ist ohnehin nur notwendig, wenn die Untersuchung mit dem Kolposkop sowie das Ergebnis des Pap-Abstrichs einen Hinweis auf eine schwere Veränderung ergeben.

      Im Unterschied zu Nicht-Schwangeren wird auch eine schwere Dysplasie nicht gleich operativ entfernt, sondern es wird bis nach der Entbindung abgewartet. Ein Fortschreiten des Befundes ist sehr unwahrscheinlich, allerdings sollte alle drei Monate eine Kontrolluntersuchung erfolgen. Manchmal bilden sich die Zellveränderungen auch wieder von alleine zurück.

      Sechs bis acht Wochen nach Entbindung sollte erneut eine Kontrolluntersuchung stattfinden. Bestehen weiterhin Zellveränderungen, lassen sich diese unproblematisch entfernen. Und keine Sorge: Frauen mit einer Gewebeveränderung können ihr Kind auf normalem Weg entbinden. Eine Dysplasie hat keinerlei Einfluss auf den Geburtsvorgang, gleichermaßen hat die Geburt keinen Einfluss auf die Dysplasie.

    Befunde

    • Wie wird der Pap-Abstrich entnommen?

      Um Gewebeveränderungen frühzeitig erkennen zu können, entnimmt Ihre Frauenärztin oder Ihr Frauenarzt mithilfe eines Instruments (kleines Bürstchen und/oder Spatel) Schleimhautzellen vom Muttermund. Dieser Abstrich wird nach seinem Erfinder George Papanicolaou Pap-Test genannt. Die Zellproben werden in ein Spezialabor geschickt, gefärbt und unter dem Mikroskop untersucht.

    • Was bedeutet das Ergebnis beim Pap-Abstrich?

      Die Befunde werden in fünf verschiedene Gruppen eingeteilt: Pap I bis Pap V. Ergibt das Resultat einen Pap I oder IIa, handelt es sich um ein unauffälliges Ergebnis. Ab Pap IIg/p liegt ein auffälliges Ergebnis vor. Je höher die Pap-Gruppe, desto ausgeprägter die Zellveränderung.

      Wichtig: Der Abstrich mit seiner Befundgruppe gibt lediglich einen Hinweis auf Zellveränderungen. Zur Bestätigung der Diagnose muss eine Gewebeprobe erfolgen.

      Pap I

      Die Zellen weisen keinerlei Veränderungen auf, es handelt sich um einen unauffälligen Befund. Ein erneuter Test ist erst im nächsten Vorsorgeintervall nötig.

      Pap II

      Pap II-a:
      Der aktuelle Befund ist unauffällig. Da es aber in der Vorgeschichte Auffälligkeiten gab, entscheidet die betreuende Frauenärztin individuell, wann die nächste Kontrolluntersuchung stattfinden soll.

      Pap II-p/Pap II-g:
      Es handelt sich um leichte Zellveränderungen. Es sind aber keine eindeutigen Dysplasie-Zellen zu sehen. Häufig zeigen sich in den Zellen Zeichen eines HPV-Infektes.

      Bei Frauen unter 30 Jahren wird ein erneuter Abstrich, bei Frauen zwischen 30 und 34 Jahren eine HPV-Testung nach 6 bis 12 Monaten empfohlen. Bei Frauen ab 35 Jahren entscheidet ein HPV-Test über den weiteren Verlauf: Fällt er positiv aus, sollte bei der Patientin innerhalb von 3 Monaten eine Kolposkopie durchgeführt werden. Ist er negativ, genügt eine nächste Früherkennungsuntersuchung in drei Jahren.

      Pap III

      Pap IIID1:
      Es besteht der Verdacht auf eine leichte Dysplasie. Je nach Alter sollte ein erneuter Abstrich und/oder ein HPV-Test innerhalb von 6 bis 12 Monaten erfolgen. Bei positivem HPV-Test und ab einem Alter von 35 Jahren, empfiehlt es sich, den Befund in der Dysplasiesprechstunde mittels Kolposkopie innerhalb von drei Monaten abzuklären.

      Pap IIID2:
      Es besteht der Verdacht auf eine mäßige Dysplasie. Unabhängig vom Alter empfiehlt es sich, den Befund in der Dysplasiesprechstunde mittels Kolposkopie innerhalb von drei Monaten abzuklären.

      Pap III-p/-g:
      Diese Befundgruppe bedeutet, dass ein unklarer Befund vorliegt. Es sollte eine Kolposkopie erfolgen, um festzustellen, ob eine behandlungsbedürftige Gewebeveränderung vorliegt.

      Pap IV

      Pap IVa (-p/-g):
      Es besteht der Verdacht auf eine schwere Dysplasie (Krebsvorstufe). Es empfiehlt sich, den Befund in der Dysplasiesprechstunde mittels Kolposkopie zeitnah abzuklären.

      Pap IVb (-p/-g):
      Es besteht der Verdacht auf eine Krebsvorstufe oder bereits beginnenden Gebärmutterhalskrebs. Es empfiehlt sich, den Befund in der Dysplasiesprechstunde mittels Kolposkopie zeitnah abzuklären.

      Pap V

      Pap V (-p/-g):
      Es besteht der Verdacht auf Gebärmutterhalskrebs. In diesem Fall sollten Sie unverzüglich einen Termin bei uns in der Dysplasiesprechstunde vereinbaren. Sollte sich der Befund bestätigen, werden wir ggf. in Abstimmung mit der Klinik die weiteren Schritte mit Ihnen planen.

    • Was bedeutet das Ergebnis der untersuchten Gewebeprobe?

      Bei einer Kolposkopie in unserer Dysplasiesprechstunde entnehmen wir kleine Gewebeproben, die in unserem Labor für Pathologie untersucht werden. Nur so lässt sich die Verdachtsdiagnose bestätigen. Bei Nachweis von Dysplasien in den Gewebeproben werden diese, wie beim Pap-Abstrich auch, in verschiedene Befundgruppen eingeteilt. Den Zusammenhang zwischen den verschiedenen Bezeichnungen der Abstrichergebnisse können Sie unter der Frage „Wie ist der Zusammenhang zwischen Pap-Abstrich und Gewebeprobe?“ nachlesen.

      CIN 1:
      Es handelt sich um eine leichte Zellveränderung. Bei der Mehrzahl der Betroffenen bilden sie sich von alleine wieder zurück. Häufig ist eine Verlaufskontrolle ausreichend.

      CIN 2:
      Es handelt sich um eine mäßige Zellveränderung. Bei etwa der Hälfte der betroffenen Frauen bilden sie sich von alleine wieder zurück. Auch hier ist eine Verlaufskontrolle häufig ausreichend. Je nach Ausgangssituation kann alternativ auch eine Behandlung sinnvoll sein.

      CIN 3:
      Es handelt sich um eine schwere Dysplasie oder eine Krebsvorstufe. Unbehandelt besteht das Risiko, dass sie sich zum Gebärmutterhalskrebs weiterentwickeln könnte. Daher ist in der Regel eine Behandlung notwendig. Bei sehr jungen Patientinnen (unter 25 Jahren) und Schwangeren ist zunächst eine Verlaufskontrolle möglich.

    • Wie ist der Zusammenhang zwischen Pap-Abstrich und Gewebeprobe?

      Beim Pap-Abstrich bei Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt werden nur einzelne Zellen untersucht. Bei der Biopsie in der Dysplasiesprechstunde wird eine Gewebeprobe entnommen. Beide Untersuchungsmethoden liefern eine Einteilung der Dysplasie in die verschiedenen Schweregrade. Bei gleicher Einstufung unterscheiden sich die Bezeichnungen der Befunde:

      Schwerdegrad der Gewebeveränderung
      (Dysplasie)
      Befund Abstrich Befund Gewebeprobe
      Leichte Dysplasie Pap III D1 CIN 1
      Mäßige Dysplasie Pap III D2 CIN 2
      Schwere Dysplasie Pap IVa-p CIN 3

    Ambulante OP

    • Wie läuft der Eingriff ab?

      Bei dem ambulanten Eingriff geht es darum, das veränderte Gewebe vollständig zu entfernen – und zwar auf eine möglichst schonende Art und Weise. Das Motto dabei lautet: So viel wie nötig – so wenig wie möglich. Der Eingriff dauert etwa 30 Minuten. Ein bis zwei Stunden danach können Sie das OP-Zentrum ohne wesentliche Beschwerden wieder verlassen. Wie die OP genau abläuft, erfahren Sie hier.

    • Wie wird der Eingriff geplant?

      Falls eine Operation nötig sein sollte, vereinbaren Sie zwei Termine mit unserem Praxisteam. Der erste dient der detaillierten Vorbesprechung (Operation und Narkose), der zweite Termin ist der Operationstag.

    • Wo findet der Eingriff statt?

      Die Operationen finden in der IATROS-Klinik, Nymphenburger Str. 1 (direkt am Stiglmaierplatz), Telefon: 089 / 461356-0, statt. Dort sind das OP-Mikroskop sowie der Laser vor Ort.

    • Was geschieht beim OP-Vorbereitungstermin?

      An diesem Tag klären wir Sie im Gespräch genau über die OP auf und entnehmen Ihnen für Routine-Tests Blut. Wenn Sie älter als 50 Jahre sind, benötigen wir von Ihrem Hausarzt eine Bescheinigung der OP-Fähigkeit (Labor und EKG), die Sie bitte zu dem Termin mitbringen. Das Vorbereitungsgespräch findet bei uns in der Praxis in der Nymphenburger Str. 77 statt. Dabei erhalten Sie von uns einen Aufklärungsbogen, den wir gemeinsam mit Ihnen durchgehen und ausfüllen. Anschließend findet in der IATROS-Klinik in der Nymphenburger Str. 1 das Aufklärungsgespräch mit dem Narkosearzt oder der Narkoseärztin statt. Sie können sich dort von Montag bis Donnerstag von 9 bis 17 Uhr und Freitag von 9 bis 13 Uhr ohne vorherige Terminabsprache im 1. Stock an der Anmeldung vorstellen. Bringen Sie dafür bitte den Aufklärungsbogen mit. Der Anästhesist oder die Anästhesistin wird dann alles weitere mit Ihnen besprechen und Sie umfassend zur Narkose informieren.

    • Was muss ich am Tag der OP beachten?

      Am OP-Tag sollten Sie morgens nüchtern bleiben, also nichts essen, trinken oder rauchen. Bringen Sie bitte ein langes T-Shirt und Socken mit und nehmen Sie Schmuck und ggf. Piercings vorher ab.

    • Was muss ich nach der OP beachten?

      Da die Operation in Vollnarkose durchgeführt wird, dürfen Sie anschließend nicht selbst nach Hause fahren. Bitten Sie jemanden, Sie abzuholen. Die ersten 24 Stunden nach der OP sollten Sie nicht alleine sein.

      Schmerzen sind nach der OP in der Regel nicht zu erwarten. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird es aber zu einer Blutung aus der Scheide kommen, die etwa drei bis vier Wochen andauern kann. Die Stärke der Blutung kann von einer leichten Schmierblutung bis zu einer Periodenblutung schwanken und ist typischerweise in der zweiten Woche nach der OP am stärksten. Diese Blutung ist vollkommen normal und begleitet den Heilungsprozess.

    • Wie lange dauert die Wundheilung und was gilt es dabei zu beachten?

      Nach etwa vier bis fünf Wochen ist die Wundheilung abgeschlossen. Sie sollten etwa vier Wochen lang keinen Sport treiben, nicht schwimmen, baden oder in die Sauna gehen. Ebenso sollten Sie keinen Geschlechtsverkehr haben, keine schweren Lasten tragen und keine Tampons benutzen. Sie können aber problemlos duschen und Binden oder Slip-Einlagen verwenden. Ab dem Tag der OP schreiben wir Sie in der Regel für eine Woche krank. Zur Kontrolle der Wundheilung vereinbaren Sie bitte ca. 14 Tage nach der OP einen Termin bei Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt.

    Gebärmutterhalskrebs

    • Was ist Gebärmutterhalskrebs?

      In der Fachsprache wird Gebärmutterhalskrebs Zervixkarzinom genannt. Dabei handelt es sich um einen bösartigen Tumor, der im Bereich des Muttermundes entsteht und sich aus einer Krebsvorstufe, also einer schweren Dysplasie, weiterentwickelt hat.

      Die gute Nachricht: Fast zwei Drittel aller Tumore werden in Deutschland in einem frühen Stadium entdeckt. Sie sind auf den Gebärmutterhals beschränkt und lassen sich in den meisten Fällen gut behandeln.

    • Wie häufig kommt Gebärmutterhalskrebs vor?

      In Deutschland erkranken jedes Jahr etwa 4.600 Frauen an einem Zervixkarzinom. Am häufigsten kommt der Krebs im Alter zwischen 40 und 59 Jahren vor (Durchschnittsalter 53 Jahre). Durch die routinemäßige Früherkennungsuntersuchung in der gynäkologischen Praxis (Zervixkarzinom-Screening, umgangssprachlich auch „Krebsvorsorge“ genannt) ist die Erkrankung in den letzten Jahrzehnten deutlich seltener geworden.

    • Wie lange dauert die Entwicklung von Gebärmutterhalskrebs?

      Fest steht, dass die Entwicklung zu einer Krebsvorstufe in der Regel lange dauert: Im Schnitt vergehen zwischen der Infektion mit HPV und der Ausprägung einer Krebsvorstufe etwa fünf bis zehn Jahre. Das heißt, erst eine langandauernde Anwesenheit von Viren im Gewebe des Gebärmutterhalses verursacht die Veränderung. Und auch die Weiterentwicklung von einer Krebsvorstufe hin zum Gebärmutterhalskrebs dauert in der Regel mehrere Jahre.